Jungtiere

Unverhofft kommt oft!

Oft hört man unter Degubesitzern, dass die Tiere als reine Männchen,- oder Weibchengruppe verkauft wurden. Plötzlich schwirren ungewollt lauter kleiner Babys im Käfig herum. Das ist die Folge einer falschen Geschlechtsangabe. Wie geht’s dann weiter? Am besten trennt ihr den Papa direkt nach der Geburt, da das Weibchen direkt nach dem Wurf wieder empfängnisbereit ist und nachgedeckt werden kann. Frühestens ab der sechsten, eher ab der siebten Woche (in Ausnahmefällen wird noch bis zur siebten Woche gesäugt) können die kleinen dann auch nach Geschlechtern getrennt werden, also die Männchen zum Papa und die Weibchen zur Mama. Dabei haben beide Gruppen noch einen erwachsenen Degu zur Erziehung. Ab der Geschlechtsreife (meistens ab der siebten Woche) können die Jungtiere auch das Muttertier decken. Zu beachten ist hierbei, dass sowohl weibliche als auch männliche Degus frühreif sein können.
Die achte Woche ist auch ein gutes Alter für die Zwerge, um in die weite, große Welt zu ziehen. Achtung! Manche Privatverkäufer (also Degubesitzer, die ihre geliebten Degus abgeben müssen, aber nicht züchten) wollen die Degus bereits viel früher abgeben. Dafür können sie auch schon mal die ein oder andere Lüge auftischen oder sie nennen nur das Geburtsdatum, in der Hoffnung, dass man nicht nachrechnet. Hier ist genaues Hinschauen wichtig, wenn ihr auch zu den Menschen gehört, denen es wichtig ist, die Degus nicht zu früh aus dem Elternhaus zu nehmen.

Der nächste Abschnitt wird euch erklären, wie ihr Männchen und Weibchen erkennt. Solltet ihr euch aber zu unsicher sein, ist es ratsam einen Tierarzt aufzusuchen und die Geschlechter von einem Profi kontrollieren zu lassen. Dieses hat auch den Vorteil, dass der zukünftige Tierarzt die Degus vor der ersten Erkrankung schon kennen lernen konnte.

Bei Weibchen ist der Abstand zwischen After und Geschlechtszapfen geringer als bei den Männchen. Die meist nicht erkennbare Scheidenöffnung liegt dazwischen.
Ein weiteres Weibchen. Jedes Tier ist verschieden. Deswegen ist auch der Abstand zwischen After und Geschlechtszapfen nicht bei jedem Weibchen gleich lang.
Bei Männchen ist der After weiter vom Geschlechtszapfen entfernt als bei einem Weibchen, wie ihr deutlich bei einem Männchen von Olivia Gelmi ((@)) sehen könnt.
Noch ein weiteres Beispiel für ein Männchen von Olivia Gelmi ((@)). Auch hier gilt: Jedes Tier ist anders. So ist auch hier der Abstand sehr unterschiedlich.

Um die Geschlechter zu überprüfen bitte nicht die Degus am Schwanz hochhalten. Das ist zum einen für die Tiere sehr unbequem, unangenehm und schmerzhaft, zum andern ist der Schwanz so gebildet, dass er mehrere Sollbruchstellen hat und dieser dann abreißen kann.

Am besten holt ihr euch einen Partner, mit viel Geduld könnt ihr die Tiere dann in der Hand auf den Rücken legen. Seid ihr noch nicht so sicher, wie ihr die Degus am besten Händeln könnt oder habt sehr aufgeweckte Degus ist es auch möglich in eine Glasschale oder auf einen Glasuntergrund setzen. (Am besten die Tiere mit einem Leckerli ablenken)
Alternativ könnt ihr den Rucksackgriff anwenden.
Dafür legt ihr die Hand wie ein Rucksack auf den Rücken eures Degus.
Der Daumen und der Ringfinger liegen jeweils hinter Vorderpfötchen und Bauch, während Zeigefinger und Mittelfinger seitlich den Hals umfassen. Vorsicht! Bei allen Griffen nicht zu fest greifen!

Es besteht hier ein Unterschied zwischen Jungtieren und Erwachsenen. Bei einem Jungtier ist der Abstand zwischen Zapfen und Po nicht so deutlich erkennbar, wie bei einem erwachsenen Tier. Bei den Jungtieren könnt ihr eine Falte, die wie eine Hautfalte aussieht und sich vom Zapfen bis zum Po zeigt, erkennen.

Bedenkt dabei immer: Jeder Degu ist anders. Manchmal ist es einfach schwer zu unterscheiden!

Diese Kategorie ist nicht für Vermehrer gedacht, die sich denken: ‘Wunderbar, jetzt habe ich die perfekte Anleitung dafür, wie ich Degus vermehren und mit ihnen schnelles Geld verdienen kann‘. Diese Seite ist für verantwortungsbewusste Degubesitzer gedacht, denen auch mal ein Unglück passieren kann.

Ich übernehme keine Haftung für möglicherweise falsche Rückschlüsse aus diesen Infos. Bei Unsicherheiten sollte immer ein Tierarzt zur Rate gezogen werden!